SY Havet irgendwo zwischen Ventspils und Lt. Kolka.

18.-20.05.2017

Vorgestern war TSL von Pavilosta nur mit sanfter Gewalt wegzubekommen. Bis spät in die Nacht hatten wir auf am Donnerstagabend auf einem in die untergehende Sonne, den roten Abendhimmel und die Weite der Ostsee gestarrt. Mir kommt es so vor, als wenn die Anreise jetzt erst vorbei ist, obwohl bereits in Gustow auf Rügen die Reihe der mir unbekannten Häfen und später auch Gewässer begann.

Ehemaliger Grenzturm

Die Eindrücke des gestrigen Super-Segel-Tages hat mein „Social-Media-Officer“ bereits sehr treffend auf *.jpg’s gebannt und auch meine Unlust dazu etwas zu schreiben.

Nach einem gemütlichen Anlegerbier Freitagnachmittag in Ventspils (Windau) mit dem englischsprechenden Hafenmeister (2 Jahre NL) haben wir uns mit Leihrädernauf die Suche nach einer neuen Steuerkette begeben. In „stainless steel“ war sie nicht zu bekommen und hat zudem ein wenig Spiel. Bei Lukoil wurde der 5l-Kanister mit russischem Kraftstoff befüllt und eine Stadtbesichtigung vorgenommen. Der Hafen sieht sehr industriell aus und riecht auch so.

Industriehafen Ventspils

Heingegen ist die Stadt durchweg sauber, die Straßen modern gepflastert, Rad- Gehwege sind mindestens gefegt. Leider stehen mehr als die Hälfte der Altstadtgebäude leer und unterstreichen die Gegensätze: traditionell anmutende Holzhäuser, attraktive – teils renovierungsbedürftige – Altstadtarchitektur der 20er, sowjetischer Pfusch, und Top-Moderne machen sich dicht gedrängt aber charmant den Platz streitig. Aufällig sind die schönen Parks, wo immer noch Tulpen und Narzissen verblühen und es deutlich mehr Sitzbänke als Einwohner gibt.
Den Abend krönte ein Essen im „Trip-Advisor-No.1“-Restaurant. Danke an TSL für die Einladung.
Heute hieß es um 7:30 „Time to say Good Bye“.

Abschied

Ein Taxi hat TSL weggeholt: ich glaube zu einem Busbahnhof, von dem er dann nach Liepaja und anschließend nach Travemünde übersetzt.


Bei spiegelglatter See motore ich zu Saxophonklängen aus der Musikbox unter dem Einhandwimpel auf den Rigaer Meerbusen zu…..

Von Litauen nach Lettland – die baltische Küste

17.-18.05.2017
Gestern sind wir die 55 sm von Klaipeda (Memel) bis Liepaja (Libau) ganz wunderbar zurechtkommen gekommen: um 7:00 hat uns der Hafenmeister in Klaipeda die Kastellbrücke manuell geöffnet,

wir haben uns im Seekanal über Funk ordnungsgemäß abgemeldet und sind dann von den 55sm nach Liebau ca. 45sm unter Spinnaker gesegelt.

Liebau hat sich ebenfalls sehr verändert in den letzten beiden Jahrzehnten, jedoch spürt man bereits in der Hafeneinfahrt den Charme der ehemaligen Garnisionsstadt der sowjetischen Armee. Auch ist der Anteil der russischen Bevölkerung hier überdurchschnittlich. 

Mit dem Hafenmeister haben wir noch über unsere Segeliteratur und seine Marina-Ausbaupläne gefachsimpelt, einen sehr guten Tip für Lokal mit einem original lettischen Fischtopf bekommen…

…und sind anschließend im nahegelegenden Hotel im Spa-Bereich russischen Charmes gewesen (eine eigene Sanitaranlage hat die im Aufbau befindliche Marina noch nicht).

Unser Sanitärhotel

Übrigens sind wir erst das zweite deutsche Boot der Saison. Vor uns war nur die SY MOMO(Kiel) am 04.05.2017 hier.
Am heutigen Donnerstag machten wir einen ruhigen und gehen erstmal in Stadt. TSL braucht ein neues Handy, ich einen Friseur.
Ausserdem dem haben wir ein wenig sauber gemacht und gebastelt. Wir nutzten den Vormittag für einen Bummel durch die Stadt – ich kann mal wieder richtig trödeln – aber mit Programm: Latte Machiato, Postkarten, …, wir haben uns die lutherische Dreifaltigkeitskirche angesehen und konnten ausnahmsweise deren 55 m hohen Turm besteigen.

Turmbesichtigung


Wir legten dann gegen Mittag ab, haben wir doch „nur“ 23 sm bis Pavilosta (Paulshafen) vor uns. Müssen aber doch durch ein Schießgebiet, das bis nachmittag gesperrt sein soll. Lt. Hafenkapitan soll es aber bereits frei sein und konnten die letzten 10sm unter Spi segeln. Hier sind wir wir super vom Hafenmeister und einem hier lebenden Hamburger (SY ROMA) empfangen worden. Man riecht hier den Kiefernwald und das Meer gleichzeitig, die Saison geht aber erst nach dem Dorffest am kommenden Samstag los.
Leider haben wir die Steuerkette zur Windfahnensteuerung verloren, so dass wir zwingend nach Ventspils (Windau) müssen, wo TSL vermutlich von Bord steigen wird (Schafft er’s?).
Bis demnächst
Die Crew der Havet