Zwischen Biografie und Roman – für Aussenstehende ist die Gratwanderung unsichtbar. Für Bekannte und Verwandte wird die Romanheldin aus einer bisher geheimnisvoll verklärten persönlichen Ahnung in den Kontext der deutschen Verfehlungen und konträren Nachkriegentwicklungen gesetzt.
Zudem die nachhaltige Erinnerung, dass Flucht und Vertreibung nicht an politischer Gesinnung haltmachten und innerhalb des Systems mehrfacher, sich überschneidender Verrat an der Tagesordnung war. Ein Spiegel der vielen kleinen Lügen.
Und eine schmerzhaft gelungene Aufarbeitung deutscher Geschichte, die in diesem Fall nicht eher geschehen konnte und trotzdem nicht zu spät kömmt.
Hier streiten sich die Geister. Ist der Autor ein Linker oder ein französischer Nationalist?
Pflicht oder Seefahrerromantik? Das wird ungeschminkt aufgeklärt! Eigentlich eine Pflichtlektüre.