Die Zeit bis Markus eintrifft will ich zum Klarschiffmachen nutzen, die Polster lüften, Bunkern von Lebensmitteln,, Diesel, Geld. Und natürlich ein Ölwechsel, habe ich doch bereits seit dem letzten Service im September ca. 120 Betriebstunden auf der Uhr.
Also Öl gekauft, Motor warmlaufen lassen, Abdeckung demontieren.
Was ich dann sah, konnte ich kaum glauben!
Drei von vier 12mm- Bolzen der Silentbuchsenlagerung waren gebrochen. Der Motor lagerte auf den Bolzenresten und war mit dem verbliebenen und der Wellenlagerung fixiert. Die Bilge war trocken, ungewöhnliche Geräusche hatte ich auch nicht vernommen.
Ich erinnerte mich an Apollo 13: HOUSTON WIR HABEN EIN PROBLEM „.
Festgestellt so nebenbei, weil ich Olwechsel, Impellercheck und Wasserfiltercheck machen wollte….
Nach einer Telefonat mit meiner Service-Werkstatt in Wismar , dem Email-Austausch von Bildern, einem Blick in die Nanni-Unterlagen war klar, dass ich mir selber helfen musste. Der nächste Nanni-Partner ist mehr als 50 sm weit weg.
Also erst mal einen Silentbuchsenlagerung demontieren und schauen, ob sich der Bolzen entfernen läßt. Mein Mini-Bordschraubstock war dazu ungeeignet, aber die nahen Tischler, die das neue Hafenmeistergebäude renovierten halfen mir. Vom Hafenmeister selber bekam ich einen Tipp für ein Bootsfachgeschäft ca. 2-3km entfernt. Also auf den Tretroller geschwungen und hin.
Im Bootsshop hatte man nur eine Gwindestange und auf meine ungläubige Frage, obliegt Festigkeit dem ausreichend sei, meinte der ältere Kunde neben mir, dass sei „Stainless Steel“ und noch fester. Er bot sich auch an mit zu ihm zu fahren, um das Zuschneiden zu erledigen. Da zeigte sich, dass er (Charles) ein ehemaliger Unternehmer und immer noch Hobbybootsbauer ist und eine top Werkstatt hat.
Er fuhr mich dann zurück zum Bootsshop, wo ich bezahlte und mir noch eine passende Ratsche besorgte und anschließend zum Hafen. Er wollte ein Blick auf das Boot werfen und gab mir noch seine Telefonnummer, falls ich Probleme hätte.
So begann ich eine Silentbuchse nach der anderen auszubauen, bei den Tischler zu den Bolzenresten zu entfernen und jeweils einen neuen Bolzen einzusetzen. Den Motor musste ich dazu wie am Flaschenzug liften.
Nach Hinweisen aus Wismar richtete ich den Motor zur Welle aus, kam dann aber auf den Gedanken, ob mir Charles mit seiner Erfahrung helfen könnte. Er sagte für 1h späteren und so erledigte ich zwischenzeitlich den Öl- und Impellerwechsel und reinigte den Seewasserfilter. Mit Charles Hilfe konnten wir dann die Ausrichtung verbessern.
Zwischenzeitlich kam Markus an. Und Ralf von der Ratzfatz schaute auch noch vorbei (wir hatten uns in Barhöft kennengelernt), so dass wir kräftig Seegarn abspulen konnten.
Morgen wollen wir auslaufen.
Glück gehabt!