Hiddensee bei Sturm

01.05.-05.05.
Am Maifeiertag ist Thorsten wie vereinbart gegen 16:00  in Barhöft aufgestiegen, d.h. seine Frau und seine 3 Jungs haben ihm geholfen.  Die Windprognose kippte da bereits von N 3 auf NO-O 5-6 für die nächsten Tage.   Damit kann man bei 7-8 Grad Celsius unmöglich den Greifswalder Bodden und die Oderbucht bezwingen. Daher haben wir kurzentschlossen am Dienstag um 7.00 Kurs Hiddensee/ Kloster gewählt und waren auch schon 10.30 da.

Auf dem Gang zum Leuchtturm kachelte es schon mit 7-8 später 8 in Böen 10. Ab 6 Bf. darf man den Leuchtturm nicht mehr besteigen und wir waren bei 8 oben.


Zur Einstimmung haben wir uns in Vitte am Abend das 1-Mann-Puppentheater „Moby Dick und der weiße Wal“  gegönnt.  Das ist sehr zu empfehlen in der improvisierten kleinen Puppenbühne.
Dann hat es die ganze Nacht mit NO 7-8 gestürmt, im Hafenbecken war Schwell.  Ab 5:00 wehte nur noch eine 5, so dass wir am Mittwochmorgen von Hiddensee (Kloster)  um 7.00 Uhr abgelegt haben. Wir waren rechtzeitig in Stralsund, konnten Tanken und frische Lebensmittel Bunkern und haben den Brückenzug 12:20 genommen.
Wir wollten es wissen und sind bei Bf 6 im Sund aufgekreuzt, um es wenigstens bis Stahlbrode  zu schaffen.  Die Welle drückte vom Greifswalder Bodden aber zu stark rein, so  daß wir letztleich nach Gustow (Rügen) ausgewichen sind.
Leider nimmt  der Ostwind am Folgetag noch zu und Regen mischt mit. Ich gebe also über WhatsApp so etwas wie eine Gewinnwarnung an alle noch kommenden Mitsegler raus, da wir hinter dem s.g. Zeitplan sind.
Machen wir das beste daraus..

Am 03.05. schlage ich meinem erstaunten  Bootsmann Thorsten vor, bei  Bf 6-8 eine lange Wanderung zu machen.. Bestimmt so 25.000 Schritte.  Waren bei den Proßnitzer Schanzen am Strelasund.
Als wir zurück kamen, fing es auch noch an zu Regnen. Logisch, dass an Bord der Heizlüfter Dauerbetrieb hatte.

Am 04.05. sind wir nach unmittelbaren Ablegen nach dem Regen  um 10:20 durch einen windigen Strelasund/Greifswalder Bodden gut in Freest angekommen. Vor Lubnin haben wir das Reff herausgeschüttelt.
Der Hafenmeister vermochte meinen Hafengeld-Bezahlvorgang erst gar nicht zuordnen, um diese Jahreszeit bereits Gäste?
Wir schafften es vor 18:00 in Freest sogar noch Räucherfisch holen.  Morgen wollen wir nach KOLBERG (das sind immerhin 64sm auf 83 Grad) weiter. Das Wetter wird mit NO 2-3 ruhiger aber es ist noch kalt.
Wahrscheinlich werden wir viel Motoren.
Polen wir kommen!

Leinen los – Nun geht es los.

Habe pünktlich um 10:00 abgelegt. Und ich weiß nicht, wem es schwerer fiel. Den Liebsten an Land oder mir. Doch es gab kein zurück mehr.

Ich muss nun los. Aber habe ich mir das alles richtig überlegt? Waren die Vorbereitungen ausreichend?

Keine Zweifel aufkommen lassen, sondern Stärke zeigen! Am Steg blieben Steffi, Heidrun und Andreas zurück und wurden kleiner.

War ein komisches Gefühl, erst wieder im nächsten Jahr hier anzulegen.

Der erste Tag führt mich an Kühlungsborn vorbei bis Warnemünde. Ich muss meine Bord-Routine erst noch finden.

Ziel Warnemünde. Die See war ruhig. Ich konnte die Windfahnensteuerung nutzen

.

Am 30.04.17 habe ich um 5:30 die Leinen los geworfen.  So richtig in Betrieb war der Hafen noch nicht. Selbst hier Vorsaison. Die Luft ist gerade mal 3°C warm und ich kann bis Darßer Ort sehr gut anlegen. Ab dort geht es mit gerefftem Groß und kleiner Genua und später entnervt den kalten Ostwind 5-6 im Gesicht gegenan.

2sm vor dem Gellenfeuer passiert mir fast ein Missgeschick,  ich merke relativ spät, dass die Großschot komplett im Wasserhängt und droht in den Propeller zu geraten.

Ich bin sehr erleichtert, als ich Barhöft gegen 18:00 erreiche.

Dort erfahre ich von den Seenotrettungskreuzern, dass der Nothafen zwar ausgebaggert aber noch gesperrt ist, weil Tonnen noch nicht ausliegen.

 Es folgt ein 01. MAI-Bastelmontag und ich gehe Laufen bis am Nachmittag Thorsten von seiner gesamten Familie an Bord gebracht wid.