Nach Süden, nach Süden

01.07.-04.07.2017
Bordalltag stellt sich ein. Jeder richtet sich und wir uns ein.
Was bietet die Bottenvik für Highlights? Die überdimensionale Weite eines Segelreviers, das von Inselgruppen gespickt ist, die zum „Norrbotten Skärgard“ zusammengefasst werden. Auf geografischen Karten mutet die Bottenvik immer so winzig an.
 
Das Wetter scheint hier im  hohen Norden ausnahmweise besser zu sein, als in Deutschland, wo es regnen soll. Selbst im Raum Stockholm und auf den Alands stürme es. Wir haben hingegen den 3. Tag hintereinander 16°C. Sommer!

Lulea wird angelaufen, um den notwendigen Kartensatz „Bottenhavet Norra“ zu besorgen, zu tanken und frische Lebensmittel zu bunkern. Die Nacht zum Samstag verbringen wir lieber im naturschönen Klubhafen Liggskär, wo wir von den schwedischen Seglern freundlich akzeptiert werden.

Bei leichter Brise sind wir durch den Norrbotten Skärgard weiter Richtung Süden gesegelt und dabei fast einer Kegelrobbe über den Kegel gefahren. Auch treibt hier öfter mal ganz unverhofft ein ganzer Baum oder Strauch durchs Wasser. Ein wenig Alaska-Feeling.
Backbord lassen wir das traumhafte Rödkallen liegen.  Die Luftaufnahme stammt von dem Cover des Kartenatlas „Bottenviken“.


Schließlich haben wir an der hübschen und bei den Wassersportfreunden Schwedens,  das sind überwiegend Motorbootfahrer mit zahmen Hund, sehr beliebten Insel Mellerstön angelegt. Nach einer Inselwanderung auf einem Schneescooterweg und dem Grillen wurde natürlich die Holzofensauna bemüht.

Der Sonntag wurde zu einem richtigen Segeltag mit Sonne. Bei vorausgesagten SSO 3-4 (es waren teilweise 5) erreichten wir nach mehreren Schlägen und teils erheblich gerefften Segeln das Kap Bjuroklubb mit seinem ehemaligen Lotsenhafen. Nach dem Abendessen aus der Bordküche wanderte ich zum Leuchtturm auf dem Kap und erholte und reinigte mich nach finnischem Ritual in der Nachtsauna.

Der Montag wird ein Tag im Regen, die Varianten des Grau lassen sich erforschen. Ziel ist Ratan. Leichte Brise aus den tiefenhängenden Wolken vermischt mit Wassertropfen, die größer als Niesel sind. Ratan brauchen wir, auch um die Akkus zu laden und vielleicht Brot und Diesel zu kaufen. Aber daraus wurde nichts. Wir genießen graved Lachs auf Knäcke im Restaurant Tollgarden.
Bis Umea reicht der andere Brennstoff noch.

Messung der Landhebung

Übrigens haben wir mal wieder die Elektroheizung und ich lange Unterhosen an. Ein skandinavischer Sommer?

Rathaus Umea
Tulpenblüte ist vorbei

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert