Vorbei am ehemaligen OstpreuĂŸen

11.05.-15.05.2017
Am 11.05. haben nämlich die Thorstens (beide haben eine Frau die Iris heiĂŸt) die Plätze im Vorschiff getauscht. Dadurch, dass Thorsten Schmidt-Look (TSL) mit dem Auto kam, war der Ort des Wechsels unkritisch. Eigentlich war Danzig geplant.
TSL hatte massig Proviant mitgebracht – nur der geringste Teil war Auftragswerk. Daher noch Danke an Mama-Thorsten. Wir haben eine ganze Stunde gebraucht,  um alles zu verstauen. Ă„tsch, ab jetzt dĂ¼rfen wir nicht mehr Essen gehen!
 
Bei O4 haben wir einen Probeschlag gemacht (eine Schmetterling erkreuzt sowie die 9° C-Brise im Gesicht gespĂ¼rt) und uns dann doch fĂ¼r eine abendliche Radtour am Strand lang zu den DĂ¼nen entschieden und abends mit den Crews geschnackt, die den Törn um das SchieĂŸgebiet gemacht haben (Mrs. Jones, POLAR).

Lebas groĂŸe DĂ¼ne
Sonnenspiel am frĂ¼hen Abend

Eine gute halbe Stunde nach der ARIES  (Bärbel und Georg aus Hannover) sind als einzige am Freitagmorgen ausgelaufen. Anfangs bis 10:00 motort und dann mit Reff Meile um Meile Gegen eine O 4-5 gekreuzt. Kurz vor Kap Rixhöft habe ich dann die Maschine dazu genommen, so dass wir 16:00 nach geplanten 31 sm mit ca. 40 sm in Wladyslawowo fest gemacht haben.

Vorsaison in Wladislawowo

Der Fischereihafen Wladislawowo ist eher eine Drehscheibe fĂ¼r Fischkutter aller Nationen, die fĂ¼r ein paar Stunden zum Löschen ihrer Fänge und zum Eisbunkern anlegen.
Den Sonntag segeln wir bei leichtem Wind die 23 sm nach Hel, um von dort am Sonntag und Montag den Absprung nach Klaipeda zu schaffen. Danzig klemmen wir uns.

Zeichen der Vergangenheit…
…und Gegenwart

Lt. www.sjofartsverket.se/ … Navigational Warning machen die Russen keine SchieĂŸĂ¼bungen in ihrer 12sm- und der anschlieĂŸenden Wirtschaftszone. Einleuchtend aber nicht nachvollziehbar, dass Schiffe mit der EU-FLAGE von den Russen unerwĂ¼nscht sind.

Wir wollen Klaipeda nicht im Dunkeln erreichen und legen Sonntagvormittag bei leichter  Morgenbrise SO3 in Hel ab. Die soll zwar so bleiben, aber bereits durch das VTG mĂ¼ssen wir motoren. Zwischendurch haben wir eine h Segelwind und eine h Spinnakerwind. Abends essen wir warm, erleben einen ruhigen Sonnenuntergang und stellen uns auf den Wachwechsel nachts alle 2h ein.

OstpreuĂŸischer Sonnenuntergang

Ob der Diesel wohl reicht?  Wir waren mit 30 l vollgetankt aber mir leerem Reservekanister unterwegs auf mindestens 119 sm. Ausserdem wollten wir Kap Taran  (BĂ¼stenort) geschmeidig umrunden, um nicht in russische Gewässer OstpreuĂŸens zu gelangen.

Das GroĂŸ bleibt gerefft stehen und so können wir ab 04:00 bei zunehmenden SW 3-4 Segeln. Wir hören den Soundtrack „Das Boot“ und haben Bärte und riechen nach Mann.

Auf der Klaipedaer Reede haben wir bei mittlerweile SW5 (1 m Welle) knapp 10 Krisenfrachter vor Anker liegen gelassen um dann zwischen den Molenköpfen einzulaufen. Der Blick aufs AIS sagte alles frei. Also Gang rein, Genua weg (Wind war alle) – da kommt doch so ein Reisentanker aus der Einfahrt rausgeschoben!
So habe ich bei 2m Seegang aus allen Richtungen brav gewartet, um dann mit Hebel nach unten und Fullspeed hineinzugehen.
in die Einfahrt motort: 2m Kappelsee aus allen Richtungen!
Entspannung pur, als ich mich im Seekanal Ă¼ber Funk bei Port und Grenzpolizei anmeldete.
26h haben wir gebraucht. Der TörnfĂ¼hrer veranschlagt 24-36.
Unseren Italiener aus Darlowo haben wir wieder getroffen.  Kam nach 19 h hier an. Nur motort.

Dann dauerte es noh, bis alle Borduhren und Smartphones umgestellt waren. SchlieĂŸlich leben wir jetzt nach osteuropäischen ZeitmaĂŸstäben und sind Euch schon mal eine h voraus.

GlĂ¼cklich in Klaipeda

Nun lecken wir unsere Wunden und versuchen in der Vorsaison die Vorräte an Diesel und frischer Wäsche aufzufĂ¼llen. AnschlieĂŸend ein Hafentag, um nach Nidda auf die Kurischen Nehrung zu fahren.