Ist alleine segeln doof? Habe ich Mundgeruch, dass keiner mit kommt?
Stimmt gar nicht! Törnbegleitung ist gut. Positive Erlebnisse miteinander teilen, verdoppeln das Glücksgefühl. Geteilter Frust und Misserfolg ist halber Misserfolg.
Ich kann – ich muss aber nicht einen Segelkameraden dabei haben. Die Chemie muss stimmen. Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Und 5 haben mich bisher auf meiner diesjährigen Reise bereits begleitet.
Früher dachte ich, dass man beim Anlegen für jede Leine ein Besatzungsmitglied braucht. Das ist nur auf Charteryachten so (und je Fender). Allein will jeder Handgriff, seine Folgen und seine Alternativen überlegt sein. Geht es schief, darf man sich selber anschreien und in den A…. treten. Geht es gut lebt der eigene Stolz.
Dazu gehört, dass eine Yacht einhandgeeignet ist. Was zähle ich gern dazu:
- Optimale Schiffgröße (Fahrtengebiet, Zweck, Fahrtenyacht statt Rennzicke, Kielboot mit Skeg-Ruder, Einbaumaschine),
- Scheuerleiste, Seereeling, Sprayhood, Reelingskleid,
- Rollreffanlage, mehrfach reffbares Groß, Traveller, Lazy-Jack,
- Kartenplotter, AIS-Empfänger, Funke
- Autopilot, Windfahnensteuerung
- Alle wichtigen Instrumente in die Pflicht gelegt,
Keep it simple. Also eher Pinnensteuerung als Rad. Hochgradige Vernetzung birgt Fehlerquellen ( z. B.NMEA). Redundanz vorsehen.
Einhandsegler sind sehr kommunikativ. Auf meinen drei Einhand-Törnabschnitten Poel-Barhöft, Ventspils-Lohusalu und Rauma-Kokkola fand ich immer schnell Anschluss zu Menschen (sofern welche da waren).